Ende Juni wurde der Goldene Windbeutel 2012 für die dreisteste Werbelüge dieses Jahres von Foodwatch an die Firma Hipp für ihre pappsüssen Instant Früchtetees verliehen, die als Durstlöscher für Kleinkinder ab 12 Monaten angepriesen wurden. Schon nach der Nominierung nahm Hipp das Wort „Durstlöscher“ aus der Werbung, nicht aber den Zucker aus dem Tee. Stattdessen wird dieser in einer Stellungnahme der Firma jetzt als Genussmittel bezeichnet. Es heißt hier wörtlich „Spiel, Spaß, Phantasie und die kleinen Genussfreuden sind für uns Menschen … wichtig und gut für die Seele“.
Man könnte glatt meinen, der Genuss fängt da an, wo der Löffel in der Tasse stehenbleibt.
Auch geht es ja nicht nur um Zucker als Kariesverursacher oder Kalorienbombe, sondern auch darum, dass Geschmacksprägungen in der Kindheit stattfinden, es unter diesem Gesichtspunkt unerheblich ist, welche Sorte Zucker oder Zuckerersatz verwendet wird.
Hier möchte man den Herrn Hipp beziehungsweise seine Werbeverantwortlichen wirklich bitten, einmal Menschen zu befragen, die seit Jahren versuchen, ihre Zuckersucht in den Griff zu bekommen, besonders im Hinblick darauf, wie viel Phantasie sie dafür einsetzen mussten und wie viel Spaß sie dabei schon hatten!
(Die erwähnte Stellungnahme der Firma Hipp ist auf der Seite von foodwatch e.V. nachzulesen)