wie versprochen ein kleiner Ausflug in die Geschichte der Homöopathie:
Im Jahre 1820 wurde Constantin Hering, Medizinstudent in Leipzig und Assistent des Privatdozenten Jakob Heinrich Robbi von eben diesem beauftragt, eine Abhandlung über den Irrweg der Homöopathie zu schreiben. Nach fast zwei Jahren der Beschäftigung mit dem Thema und einigen Selbstversuchen gab er das Unterfangen jedoch auf, zu sehr plagten ihn Zweifel, ob an den Behandlungserfolgen nicht doch etwas dran sein könnte.
Die homöopathische Heilung einer Handverletzung, die nach damaliger Vorgehensweise die Amputation zur Folge gehabt hätte, bedeuteten nun für ihn die völlige Hingebung zur Homöopathie.
Hering führte im Laufe seines Lebens viele Arzneimittelprüfungen durch, als Bekannteste die Prüfung des Giftes der südamerikanischen Buschmeisterschlange (Lachesis muta), er führte u.a. den Begriff der Nosoden in die Materia Medica ein und begründete die amerikanische Homöopathie, als er 1835 die „Northamerican Academy for Homoeopathic Healing“, das erste homöopathische Ausbildungsinstitut in Allentown nahe Philadelphia gründete.
Das alles ist nur ein kleiner Auszug aus Herings Leben, die vollständige Biographie ist im Netz und in Büchern zu finden.
Mein Anliegen ist es hier, darzustellen, dass die Beurteilung der Homöopathie als sinnvolle Heilmethode nur durch die intensive Beschäftigung damit gelingt, aus welchen Gründen auch immer.
Sicherlich war Hering nicht der Erste und bis zum heutigen Tag auch ganz bestimmt nicht der Letzte, der durch intensives Studium vom Zweifler zum Befürworter wurde.
Oder, um es mit den Worten Willibald Gawliks (1919 – 2003), eines herausragenden Arztes und Homöopathen, zu sagen:
„Es sind Toren, die nur das gelten lassen, was der blanken Notdurft dient, oder als zu Höherem Berufene im Schützengraben apologetischer Dauerstellung verharren.“