In meiner Kindheit war ein Besuch im Schwetzinger Schloßgarten ganz eng mit dem Geruch nach Knoblauch verbunden, dort wächst der Bärlauch flächendeckend, das Füttern von Eichhörnchen aus der Hand hat das damals wieder gut gemacht.
Damals wußte ich von Bärlauch nichts und bis vor wenigen Jahren war er nicht auf meiner Speisekarte zu finden geschweige denn überhaupt in meinem Bewußtsein.
Völlig unabhängig vom zeitgeistigen Hype in der Gastronomie habe ich ihn erst für mich entdeckt, als er in nennenswerten Mengen in meinem Garten wuchs, in dem es einen Platz gibt, genannt die feuchte Waldlichtung, der dem Waldmeister und eben dem Bärlauch zusagt – fast ganz ohne mein Zutun.
Seitdem kommt im Frühjahr keine Suppe, Paste, Soße oder sonst was ohne die dunkelgrünen Blätter auf meinen Tisch.
Aber es wissen nur wenige, dass nicht nur das Kraut zu gebrauchen ist, sondern auch die Blüten: Man kann damit hervorragend Essig und Öl aromatisieren.
Das Bild oben zeigt meine Versuche mit Condimiento Bianco und irgendeinem Weißweinessig. Ersterer wird nächstes Jahr ganz bestimmt wiederholt!
ACHTUNG: wer im Wald wild sammelt, sollte sich über die Verwechslungsgefahr der Blätter mit der hochgiftigen Herbstzeitlose und dem Aronstab bewusst sein.
Nicht nur im Wald, sondern auch im Garten kann es passieren, dass sich die ebenfalls giftigen Maiglöckchen in den Bärlauchbestand mischen.
Man sollte die Pflanzen kennen und am besten dann pflücken, wenn sie groß genug sind um sie gut voneinander unterscheiden zu können. Im Zweifelsfall sollte man jedes einzelne Blatt einer Geruchsprobe unterziehen oder gleich die Finger davon lassen und auf dem Markt einkaufen.