Behandlung und Möglichkeiten
Behandlung
Die Besonderheit einer homöopathischen Behandlung liegt für Patienten mit chronischen Erkrankungen auf den ersten Blick in der ausführlichen Fallaufnahme, auch Erstanamnese genannt. In ca. 2 Stunden wird versucht, nicht nur die vorherrschenden Beschwerden in ihrer Gesamtheit zu erfassen, sondern auch zunächst nebensächlich erscheinende Symptome „von Kopf bis Fuß“, sowie die komplette Krankengeschichte inklusive familiärer Disposition und emotionaler Besonderheiten.
Was bei einer Fallaufnahme interessiert, ist weniger die Tatsache, dass z. B. Schmerzen in der Schulter bestehen, sondern vielmehr wie der Schmerz empfunden wird, ob ziehend, reißend, bohrend, durch was er sich verschlechtert und durch welche Umstände er sich bessern lässt, ob ein Mensch sich in seiner Krankheit zurückzieht oder reizbar wird und vieles mehr.
Das alles erfordert vom Homöopathen wertungsfreie Wahrnehmung und große Sorgfalt und vom Patienten genaue Beobachtung und Offenheit.
Diese Fülle an Information wird im Anschluss an die Anamnese bearbeitet mit dem Ziel, das möglichst ähnliche Arzneimittel zu finden, was sich repertorisieren nennt und zusätzlich einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Verordnung des Mittels erfolgt also selten am gleichen Tag.
Folgebehandlungen werden in Abständen von zwei, vier oder sechs Wochen vereinbart und sind bei weitem nicht mehr so zeitintensiv.
Akute Erkrankungen erfordern natürlich keine zweistündige Anamnese, auch sind die Behandlungsintervalle wesentlich kürzer ebenso wie der zu erwartende Heilungsverlauf.
Das A und O einer erfolgreichen homöopathischen Behandlung ist neben der Erstanamnese die anschließende Verlaufskontrolle. Hier ist Ihre Mitarbeit von entscheidender Bedeutung. Notieren Sie alle, auch scheinbar nebensächliche Befindensänderungen unter der Mitteleinnahme und halten Sie unbedingt Rückruf- und Folgetermine ein.
„Nebenwirkungen“
Nebenwirkungen, wie sie bei allopathischen Medikamenten auftreten können, gibt es in der Homöopathie nicht. Dennoch kann es zu körperlichen Reaktionen kommen, wenn die Reizverarbeitung im Körper beginnt:
- die Erstverschlimmerung, womit ein kurzfristiges Aufflackern der bereits vorhandenen Symptome gemeint ist
- Ausscheidungsreaktionen wie Durchfall oder vermehrte Schweißbildung
- Die Rückkehr alter Symptome
Diese Erscheinungen sind gute Zeichen einer dynamischen Heilreaktion und sollten, wenn möglich, ungestört ablaufen. Sollte dennoch das Bedürfnis auftauchen, zu unterstützenden Maßnahmen greifen zu wollen, bitte ich, diese mit mir abzusprechen, damit die homöopathische Behandlung nicht unterlaufen wird.
Möglichkeiten und Grenzen
Mit Homöopathie werden keine Krankheiten behandelt, sondern kranke Menschen, darum gibt es auf die Frage, für welche Krankheitsbilder die Homöopathie besonders geeignet sei, keine eindeutige Antwort. Als Domäne der Therapie gelten chronische Krankheiten, aber auch bei akuten Erkrankungen wirkt die Homöopathie sanft und schnell. Allgemein kann man sagen, dass die Mittel, um Selbstregulationskräfte anzuregen, im Körper auf eine Art Resonanzboden treffen müssen. Fehlt dieser, weil z. B. eine Arthritis schon zu viel Gewebe zerstört oder Gelenke verformt hat, oder weil ein Organismus insgesamt zu schwach geworden ist, wird auch keine Heilung mehr möglich sein. Da die Homöopathie den Körper jedoch nicht von seiner ihn aufrechterhaltenden Lebenskraft getrennt sieht, kann auch hier ein Versuch zur Unterstützung oder Linderung sinnvoll sein.
Zusätzliche Therapien
In meiner Praxis biete ich zudem Phytotherapie, Flex-Taping, Wirbelsäulentherapie nach Dorn und Autogenes Training ergänzend zur Homöopathie oder als allein stehende Maßnahme an.