Warum Klassische Homöopathie?
Im allgemeinen Sprachgebrauch herrscht babylonische Verwirrung, wenn es um die so genannten alternativen Heilverfahren geht.
Da werden die Begriffe Naturheilverfahren, Pflanzenheilkunde und Homöopathie in einen Topf geworfen, vermischt und nach Belieben benutzt, hauptsächlich um die „Alternativmedizin“ von der „Schulmedizin“ abzugrenzen.
Die Homöopathie ist aber auch innerhalb der natürlichen, biologischen, komplementären, alternativen oder wie auch immer genannten Medizin ein besonderer Fall.
Darum ein kleiner Exkurs in die Begriffsbestimmung:
Homöopathie leitet sich vom griechischen homoios (ähnlich) und pathos ( Empfindung, Leiden) ab und beschreibt so im Namen schon den Grundsatz der Therapie: es werden Arzneimittel eingesetzt, deren Symptomenbilder denen des Kranken so ähnlich wie möglich sind, um die aus der Ordnung geratene Lebenskraft zu stärken und somit der Erkrankung mitsamt ihren Symptomen die Grundlage zu entziehen.
Im Gegensatz dazu steht die Allopathie (allo = anders, verschieden), die Arzneien und Therapieformen einsetzt, die dem Leiden des Patienten entgegen wirken sollen.
Streng genommen ist also auch die Pflanzenheilkunde dann allopathisch, wenn z. B. mit Spitzwegerich Husten unterdrückt werden soll, genau wie manche Spielart der Homöopathie, die in der Vergangenheit zur vermeintlichen Vereinfachung dieser schwierigen Methode entwickelt wurde, wie beispielsweise die Isopathie, die Krankheiten mit ihren aufbereiteten Auslösern konfrontiert oder die Komplexmittelhomöopathie, die verschiedene homöopathische Arzneien kombiniert und die meistens nach Indikationen verschrieben wird.
Kurz gesagt:
Die alleinige Verschreibung eines „homöopathischen“ Arzneimittels nach klinischen Indikationen oder die Kombination mehrerer Arzneien in einem Komplexmittel ist keine klassische Homöopathie. Erst das Zusammenspiel von ausführlicher Befragung und Untersuchung des Patienten zum Verständnis seiner charakteristischen Eigenheiten, der detaillierten Ausarbeitung zur individuellen Mittelfindung, die Auswahl der möglichst richtigen homöopathischen Potenz sowie das Verständnis für die Hahnemann´sche Idee der Krankheitsentstehung ergibt als Ganzes die klassische Homöopathie.